Eine rezente Beurteilung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA)besagt, dass der Inhaltstoff von Fencheltee - Estragol bzw. dessen Stoffwechselprodukt - in experimentellen Systemen Leberkrebs verursachen kann. Daher sollte man speziell bei der Anwendung von Fenchel-Tee wie sie bei Babys, Kleinkindern, Schwangeren und Stillenden wegen krampflösenden und schleimlösenden Wirkung beliebt ist, größte Vorsicht walten lassen. „In Summe muss empfohlen werden, Estragolhaltige Produkte so wenig, wie möglich anzuwenden und die Gabe auf ein kurzes Zeitintervall zu beschränken“,
Die krampf- und schleimlösenden Wirkung von Fenchel-Tee wird traditionell bei Babys, Kleinkindern, Schwangeren und Stillenden zur symptomatischen Behandlung von Blähungen, Bauchschmerzen und Husten genutzt. Diese Wirkung wird dem, in dem ätherischen Öl enthaltenen, Estragol zugeschrieben. Estragol - ein Bestandteil ätherischer Öle, die aus Estragon (60–75 % Estragol), Kerbel (60 % Estragol), Basilikum etc. gewonnen werden - ist in Lebensmitteln, Parfüms und Likören als Duft- bzw. Aromastoff enthalten. Süß- und Bitterfenchel werden als Inhaltsstoff hauptsächlich arzneilich in Form von Tees genutzt.
Eine aktuelle Bewertung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) zeigt, dass vor allem sehr hohe Dosen von Estragol „hepatotoxisch sind“ dh. dass diese Leberkrebs in experimentellen Systemen verursachen können.
Daher lauten die aktuelle Richtlinien der EMA für Fenchel:
- Für Kinder unter vier Jahren werden diese Arzneimittel nicht empfohlen, da für die sichere Anwendung in dieser Altersgruppe keine ausreichenden Daten vorliegen. Die Wirkung von Fencheltee sei bei Bauchschmerzen und Blähungen zudem nicht genügend belegt.
- Stillenden Müttern wird abgeraten, fenchelhaltige Produkte zu konsumieren.
- Bei Kindern ab vier bis elf Jahren sollte Fenchel-Tee nur selten beziehungsweise „sehr zurückhaltend“ und mit großen Abständen dazwischen verabreicht werden.
Die EMA gibt außerdem zu bedenken, dass häufig auch Babynahrung und Babybrei mit Fenchel versetzt werden. „In Summe muss empfohlen werden, Estragolhaltige Produkte so wenig wie möglich anzuwenden und die Gabe auf ein kurzes Zeitintervall zu beschränken“, heißt es in der Studie weiter.