Das Wiederauftreten
"Mit dem Feuer fühlt der Mensch sich niemals allein. Die Flamme kann Gesellschaft leisten – darin steckt der Urzusammenhang zwischen Flamme und Seele." - Oswald Spengler , 1880 - 1936, deutscher Kultur- und Geschichtsphilosoph
Ein Wiederauftreten der Erkrankung ist immer ein Schock. Nachdem Sie Krankenhausaufenthalte und Behandlungen hinter sich gebracht und langsam in den Alltag zurückgefunden haben, bedeutet ein Rezidiv einen großen Rückschlag. Sie haben sich langsam darauf eingestellt, wieder ganz gesund zu sein und nun beginnt Alles wieder von vorne.
Die Erinnerungen an Untersuchungen, Krankenhausaufenthalte und Behandlungen kommen zurück. Gedanken und Gefühle, die mit der Zeit der Ersterkrankung verbunden sind, werden wieder hervorgerufen. In dieser Zeit treten oft Gefühle wie Enttäuschung, Wut und Angst auf.
Vielleicht meinen Sie und Ihnen nahestehende Personen, dass diese Situation nichts Neues für Sie ist und dass Sie alles schon kennen. Tatsächlich kann aber bei einer neuerlichen Erkrankung die Angst und Verunsicherung viel stärker sein als bei der Erstdiagnose.
Mit dem Wiederauftreten der Erkrankung können unterschiedliche Gefühle wie Enttäuschung, Wut und Angst auftreten. Die Gefühle können stärker sein als bei der Erstdiagnose.
Mit dem Wiederauftreten von Krebs kann die Hoffnung weniger und die Angst vor dem Tod stärker werden. Sprechen Sie mit Ihrer Familie und nahen Freunden über Ihre Gefühle, das kann sehr hilfreich und entlastend sein. Scheuen Sie sich nicht davor, Hilfe in einem Beratungszentrum zu suchen, wenn die Ängste übermächtig werden.
Suchen Sie das Gespräch mit Freunden und scheuen Sie sich nicht, Unterstützung in einem Beratungszentrum, z.B. in der Österreichischen Krebshilfe Wien in Anspruch zu nehmen.
Sie leiden nun möglicherweise verstärkt an Schuldgefühlen. Vielleicht fragen Sie sich "Was habe ich falsch gemacht?" - Fragen wie diese sind verständlich.
Ein Wiederauftreten der Erkrankung hat allerdings mit etwas "falsch" und "richtig" machen nichts zu tun. Auch Persönlichkeitseigenschaften tragen nicht zum neuerlichen Auftreten von Krebs bei.
Die Enttäuschung und die Wut können auch Zweifel an den durchgeführten Behandlungsmethoden und Schuldzuweisungen an die behandelnden Ärzte nach sich ziehen. Offene Gespräche mit Ihrem Arzt über Behandlungsmöglichkeiten können hier eine Unterstützung sein.
Zweifel an den Behandlungsmethoden und den behandelnden Ärzten können auftauchen. Offene Gespräche mit Ihrem behandelnden Arzt können eine Hilfe sein.
Versuchen Sie sich zu erinnern, was Ihnen in vergangenen schwierigen Situationen geholfen hat.
Entspannungsübungen, Austausch mit anderen Krebspatienten in einer Selbsthilfegruppe, Spaziergänge in der Natur, Ablenkung, Treffen mit Freunden, Lesen, ... können Erleichterung bringen.
Erinnern Sie sich, was Ihnen in vergangenen schwierigen Situationen geholfen hat und bauen Sie diese kleinen "Erholungsinseln" in Ihren Alltag ein.