Hilfesuchend, dankbar und offen

Mein Krebs und ich

Renate Bartel, Brustkrebs
Psychoonkologische Hilfe

In den ganz schwierigen Zeiten fiel Renate Bartel in ein tiefes Loch – und sie spürte selbst, dass sie Hilfe braucht: „Ich wusste nicht mehr weiter. Im Krankenhaus meinte der Professor, dass ich so eine starke Frau wäre und dass ich bestimmt keine seelische Unterstützung bräuchte. Aber trotz Freundlichkeit nach außen wusste ich, dass es mir gar nicht gut ging: Ich konnte nicht mehr auf meinen Balkon und hatte Angst. Ich dachte mir, ich kann diese Angst nicht groß werden lassen.“

„Ich setzte mir das Ziel, immer wieder einen Schritt weiter hinaus auf den Balkon zu gehen. Bis ich wieder ganz normal da oben stehen konnte, ohne schlechte Gedanken. Ich wusste über die Broschüren im Spital, dass es die Krebshilfe Wien gibt. Nach einem Anruf bei euch bekam ich einen Heimbesuch. Später kam ich zu euch. Es hat mir gutgetan, mit einem Menschen außerhalb der Familie und des Freundeskreises zu sprechen. Außerdem war es schön, mit einem deutlich jüngeren Menschen zu sprechen, von dem ich viel lernen kann.“

Dankbar, sogar im überfüllten Krankenhaus

„Nach dem Tod meines Mannes habe ich mich langsam erholt. Das Krankenhaus hat mich immer begleitet. Ich habe dort kein einziges negatives Erlebnis gehabt. Seit 20 Jahren kenne ich viele Abteilungen in diesem Haus - und egal ob Pflege oder die Ärzte und Ärztinnen, alle sind sie nett. Auch in der Onkologie habe ich nichts Böses erlebt. Und wenn etwas nicht passt, dann weil sie dort einfach personell überfordert sind.“

„Wie man in den Wald hineinschreit, so kommt es zurück. Ich muss ehrlich sagen, das Personal tut mir oft leid. Das Vertrauen hatte ich immer, zu jeder Station. Bis heute.“ Renate Bartel geht regelmäßig in die Schmerzambulanz wegen starker Polyneuropathien und sie klebt regelmäßig ein Opioid-Pflaster: „Ich darf nicht klagen. Ich bin immer gut damit fertiggeworden. Es gibt ja immer was Neues, was erfunden wird und die Schmerzen erträglicher machen soll. Jede Woche mindestens ein, zwei Arzt-Termine.“